Martin Linser
Wein- und Spargelbau

Zur Hof-Geschichte

Wir bewirtschaften unseren Hof in achter Generation im Vollerwerb. Der Hof liegt malerisch in den Weinbergen mit Blick auf den Schwarzwald. In den 1980er Jahren hat mein Vater, Günter Linser, den Betrieb vom Ortskern in die Weinberge ausgesiedelt. Unsere Vorfahren kamen Anfang des 18. Jahrhunderts aus Österreich nach Opfingen, das erste Hofgebäude entstand Mitte des 18. Jahrhunderts im Ortskern. Bis Anfang der 1980er Jahre war unser Bauernhof ein typischer Gemischtbetrieb mit Ackerbau, Wein- und Obstbau und Viehhaltung. Seither setzen wir auf den Spargel als Sonderkultur und haben auch unsere Anbaufläche für Wein kontinuierlich ausgeweitet und innerhalb von 20 Jahren verdoppelt. Wir haben 10 Prozent unserer Anbaufläche mit Blühflächen bestückt, weil uns die Förderung der Biodiversität sehr wichtig ist.  Schon mein Vater arbeitete hierbei mit dem NABU zusammen, seit etwa 30 Jahren haben wir den Pflanzenschutz auf ein Minimum reduziert und arbeiten im Weinberg komplett ohne Insektizide.

Unser Spezielles

Für uns gibt es nicht den einen Weg: Landwirtschaft, wie wir sie verstehen, ist ein bunter Strauß aus unterschiedlichen Herangehensweisen und Bewirtschaftungsformen.

Wir nutzen sowohl konventionelle als auch ökologische Methoden und sprechen deshalb von Hybridlandwirtschaft. Wir setzen nicht auf maximale Erträge. Seit etwa 30 Jahren haben wir den Pflanzenschutz auf ein Minimum reduziert und wirtschaften insektizidfrei im Weinberg. Wir arbeiten mit Untersaaten im Weinberg und erhalten durch aktive und umweltschonende Böschungspflege heimische Blühpflanzen und Arten wie die Weinberganemone. Wir schaffen so auch Lebensraum für Wildbienen und Vögel wie Bienenfresser und Wiedehopf. Wir erhalten alte Obstbäume und Einzelbäume. Im Spargelanbau lassen wir einzelne Pflanzen zum Blühen kommen, deren Pollen Nahrung für die Spargel-Sandbiene ist. Für unser ökologisches Engagement belegten wir zusammen mit einigen anderen Opfinger Betrieben 2020 den 2. Platz beim Naturschutzpreis der Stadt Freiburg, auf den wir sehr stolz sind.

Wir erproben regelmäßig neue Verfahren auf Praxistauglichkeit, bringen diese in den Berufsstand ein und tragen so zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft bei.

Der gesellschaftliche Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern ist uns sehr wichtig. Wir investieren viel Zeit in die Aufklärung und Information, darüber wie wir arbeiten und warum wir so arbeiten. Unsere Facebook-Seite wird regelmäßig von 300 bis 2.000 Menschen gelikt, auch auf Instagram sind wir präsent. Mit Naturschutzverbänden arbeiten wir auf Augenhöhe zusammen.

Als Vizepräsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) und des Badischen Weinbauverbandes engagiere ich mich für bäuerliche Anliegen und deren Vertretung in zahlreichen Gremien und bin außerdem Kreisvorstand des BLHV Freiburg. Mein berufspolitisches Engagement erlebe ich als große Bereicherung.