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Ein Zirkuszelt hat seine Magie – wenn in der Manege das Licht angeht und Clowns und Artisten ihre Künste zeigen, können die Zuschauer für eine Stunde oder zwei ihre Alltagssorgen vergessen und ins Träumen geraten –, heute genauso wie vor hundert Jahren. Die Theater-Zirkus Aufführung von „Scenic Circus“ erzählt die Geschichte der 1886 geborenen Zirkusdirektorin Paula Busch, die in den Wirren des Ersten Weltkrieges dem elterlichen Zirkus erst den Rücken zukehrt, um Schule und Universität zu besuchen, und später den Betrieb übernimmt und das klassische Zirkusprogramm durch manches, was sie im Studium gelernt hat, bereichert. Ihr Ringen darum, Menschen auch und gerade zu Kriegszeiten ein Kulturprogramm zu bieten, das vom Alltagskummer ablenkt und zugleich inspiriert, passt nur allzu gut in unsere aktuelle Zeit. Die Mischung aus Akrobatik, Musik und Schauspiel macht „Scenic Circus“ zu einem außergewöhnlichen, bewegten und bewegenden Programm.
Dass die Truppe renommierter Künstler um die künstlerische Leiterin Sara Spennemann aus Berlin nun ausgerechnet auf drei Landwirtschaftsbetrieben in Südbaden zu sehen war, hat sie Christoph Wasser zu verdanken. Der Landwirtschaftsmeister aus Buchenbach hat „Scenic Circus“ ausgewählt, um die Höfe-Festivals zur Eröffnung seines Internet-Forums „Marktplatz LandKultur“ zu begleiten, und das nicht ohne Grund. Im Gespräch mit Sara Spennemann stellten die beiden überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Zirkuswelt fest. Beide sind geprägt vom unmittelbaren Einfluss von Natur und Wetter und einem durchaus harten und körperlich fordernden Alltag, der jedem Mitarbeitenden – vom Handwerkeln und Managen bis zum mehr oder weniger häufigen Entertainer-Sein – ein sehr weites Spektrum an Kompetenzen abverlangt, bis zu den starken Familienbanden und den Fragen rund um den Generationenwechsel: Übernehmen die Kinder den Betrieb, auch wenn es so viele andere, finanziell meist interessantere Möglichkeiten gäbe? Und wenn ja, wie können sie ihre Erfahrungen, die sie während der Ausbildung gemacht haben, in den traditionellen Familienbetrieb integrieren? Das Zusammenführen verschiedener Kunstsparten unter einem Zirkuszelt hat den Gründer von Marktplatz LandKultur ebenfalls angesprochen. „Auch mit meinem Internet-Forum möchte ich Vieles miteinander vereinen. Ich möchte das ganze Spektrum landwirtschaftlicher Möglichkeiten aufzeigen, das unsere Region zu bieten hat“, erklärt er, „dazu gehören natürlich die vielfältigen Produkte und Dienstleistungen, die Landwirte anbieten, aber auch die Geschichten und Erlebnisräume um die Höfe und die südbadische Kulturlandschaft.“ Das Verhältnis zwischen Landwirten und Verbrauchern ist oft von dem Bestreben geprägt, mit Hilfe von Fachwissen Brücken zu schlagen, was wichtig ist, aber immer wieder an Grenzen stößt. Wenn beide Seiten gemeinsam im Zirkuszelt sitzen und die Magie der dort erzählten Geschichten erleben, kann auf eine andere und vielleicht viel leichtere Weise ein gegenseitiges Verständnis entstehen.
Bereits drei Wochen vor der Premiere hatten die Künstler ihr Zelt auf dem Thaddäushof aufgeschlagen, um die finalen Proben hier gemeinsam zu absolvieren – für Gastgeber und Bio-Milchviehhalter Rainer Bank eine belebte Zeit mit gemeinsamen Mahlzeiten und Gesprächen über die Landwirtschaft, den Zirkus und das Leben im Allgemeinem Nach ihren Aufführungen auf dem Thaddäushof zog das Zirkus-Theater weiter auf den Seebodenhof in Efringen-Kirchen, wo es vom 14.–17. Juli 2022 war zu Gast war, bevor es dann abschließend vom 21.–24. Juli 2022 auf dem Breghof in Bräunlingen gastierte. Im Rahmen des Höfe-Festivals gab es täglich mehrere Vorführungen; das Programm wurde von einem Bauernmarkt umrahmt.
Das Zusammenspiel von Bauernmarkt, Hofführungen und Theater-Zirkus Kunst ist auf viel positive Resonanz gestoßen. So Beginnen Vorbereitungen für weitere Höfe-Festivals für 2024.
Weitere Impressionen vom diesjährigen Höfe-Festival unter: www.hö-fe.de